Sarah in Argentinien

Nach einer Woche in San Rafael, weiß man ungefähr wie das Leben hier so läuft. Die erste Woche war sehr toll und ich habe neue Sachen gemacht und neues Essen probiert :D Allerdings ist es auch oft anstrengend die ganze Zeit nur spanisch zu hören. Deshalb freue ich mich schon sehr auf die Zeit, wenn ich die Sprache kann, denn die ist einfach Grundlage für alles. In der ersten Woche habe ich natürlich noch keinen Sport gemacht oder so. Deshalb war es zwischendurch auch ein bisschen langweilig, weil meine Gastgeschwister natürlich ganz normal ihren Hobbys nachgegangen sind.

Wenn in Deutschland die Schule ausfällt muss schon viel passiert sein. In meiner ersten Schulwoche in Argentinien hatte ich ganze 3 von 5 Tagen Schule :D Am Mittwoch ist meine Schule ausgefallen, weil es Probleme mit der Elektrizität gab. Am Freitag habe ich bis 10 Uhr geschlafen und beim Frühstück hat mir Facundo dann erklärt, dass die Schulen in der ganzen Stadt ausfallen, wegen la Sonda. La Sonda ist der warme aber starke Wind hier.

San Rafael liegt mitten in der Wüste und so ist das Wetter auch. Am Morgen wenn wir zur Schule gehen sind es 2°C am Tag 16°C und Abends sind es 25°C. Daran muss man sich erstmal gewöhnen... Außerdem ist die Luft hier ganz anders. Sie ist warm und trocken.

Gestern war ich mit meiner Gastmutter spazieren und wir sind zum Park gegangen, der nicht weit vom Haus entfernt ist. Wir haben uns sehr gut unterhalten und sie hat mir den Park gezeigt. Dort waren viele Familien und Gruppen von Jugendlichen um dort den Abend zu verbringen. Sie haben Fußball, Rugby oder Boccia gespielt, oder einfach nur einen Mate getrunken. Der Park hat auch Tennisplätze und eine Skateanlage und alles kann kostenlos genutzt werden.

Egal wo ich hinhgehe, immer habe ich die Aufmerksamkeit der Menschen. Wenn alle, wirklich alle hier dunkelbraune Haare mit braunen Augen haben, dann fällt man mit roten Haaren und blauen Augen halt sehr auf. In meiner Klasse ist ein Mädchen das einigermaßen blonde Haare hat und davon gibt es vielleicht noch 2 andere auf meiner Schule, von 200 Schülerinnen. Ist aber auch mal ganz cool wenn dir alle Jungs hinterher gucken haha :D

Als wir den Park verlassen haben, haben sogar zwei Jungs mit dem Auto für uns angehalten, damit wir über die Straße gehen konnten. Danach haben sie mir noch gewunken... und an meinem zweiten Schultag wollten die Mädchen unbedingt meine Haare anfassen :D

Ich mag meine Oma hier sehr gerne (die Mutter meiner Gastmutter). Eigentlich heißt sie Ruth, aber alle nennen sie Ruthi :) Jeden Donnerstag kommen alle Enkelkinder zu ihr nach Hause, um bei ihr zu essen und den Tag zu verbringen. Das sind dann, mein Cousin Ignacio (7 Jahre, Einzelkind), meine Cousine Paz (13 Jahre, Einzelkind) und meine Geschwister Santiago, Camila und Facundo.

Nachdem wir lecker gegessen haben, sind wir raus in den Garten gegangen. Dort steht ein Zitronenbaum und wir haben die Zitronen geerntet. Paz, Camila und ich haben abwechselnd die Zitronen abgeschnitten und Ignacio und Santiago haben sie unten aufgesammelt. Es war das zweite Mal in meinem Leben das ich einen echten Zitronenbaum gesehen habe :D Wir hatten sehr viel Spaß und am Ende hatten wir 90 Zitronen im Korb!!

Schöne Grüße aus Argentinien!

Eure Sarah :D

Heute ist schon mein zweiter Schultag gewesen und deshalb wusste ich ja ungefähr wie die Schule so abläuft. Heute morgen um kurz vor 8 Uhr hat sich die ganze Schule wieder in der großen Halle versammelt. Es wurde gesungen, also Kirchenlieder und natürlich auf spanisch. Dann drehen sich alle zu den beiden Schwestern und die eine erzählt etwas. Ich glaube es sind Neuigkeiten und wichtige Ereignisse. Ich dachte aber, dass diese ganze Zeremonie nur jeden Montag stattfindet... Heute aber auch :D

Nach der Ansage spricht die Schwester ein Gebet und die Schülerinnen antworten etwas. Dann geht es zurück in die Klassen. Irgendwann kommt eine Frau aus dem Sekreteriat mit einer dicken Mappe und überprüft die Anwesenheit. Man antwortet dann mit ,,presente''. Ich wurde heute auch schon aufgerufen :)

In der ersten Stunde hatten wir Historia, also Geschichte. Das fächerübergreifende Thema muss im Moment wohl Europa sein, denn wir haben bis jetzt in jeder Stunde über Europa geredet (außer Sport und Latein). Ich denke, weil meine Klasse im Januar nach Europa fliegt. Wenn ich alles richtig verstanden habe, dann aber nur die Guten und natürlich die, die es sich leisten können, werden mitfahren.

In Geschichte haben wir also eine kleine Karte bekommen, die Europa nach dem 1. Weltkrieg zeigt. Die Aufgabe war, die neuen Länder auszumalen (sie sind schon schwarz umrandet). Dafür gehen schon mal fast 20 min. drauf!! Man darf auch die ganze Zeit quatschen und wenn die Lehrerin mal etwas fragt (selten), dann ruft man einfach in die Klasse.

Ich habe ja keine Ahnung, was genau besprochen wurde, aber es ist sehr unangenehm wenn man dauernd ,,Alemania'' hört und über den 1. Weltkrieg gesprochen wird... Als die Schwester kurz rausgegangen ist, haben mich die Mädchen gefragt ob wir in meiner deutschen Schule schon darüber gesprochen haben. Ich habe ihnen erklärt, dass wir schon vor 3 Jahren dieses Thema im Unterricht behandelt haben.

Ich habe ein extra Fotoalbum im Internet erstellt, um es mit nach Argentinien zu nehmen. Da sind Fotos von meiner Familie, meinen Freunden und Ausflüge in deutsche Städte drin. Heute habe ich es meiner Klasse gezeigt und sie waren sehr beeindruckt und haben sich sehr gefreut. Alle haben sich um meinen Tisch versammelt und ich musste ihnen alles erklären. Da habe ich dann auch gleich neue Wörter kennengelernt, wie ,,nieve'' (=Schnee) oder ,,vaca'' (=Kuh).

Schöne Grüße aus Argentinien :D

Eure Sarah

Heute war mein erster Schultag und ich war echt gespannt was mich erwartet!!

Meine Gastmutter hat mich mit dem Auto zur Schule gefahren, so wie hier jedes Kind zur Schule gefahren wird. Die Schule ist mehr oder weniger mitten auf einem Feld. Mir wurde erklärt das man die Schule nach und nach aufbaut. Und so sah die Schule dann auch aus... :D

Wenn man in die Schule kommt, ist dort der Grundriss einer Halle. Das heißt ohne Tür, ohne Fenster und ohne Dach. Danach kommt das gleiche nochmal, aber fertiggestellt. Von dieser Halle, die ungefähr so groß ist wie eine kleine Sporthalle in Deutschland,  gehen 8 Räume zur Seite.

Es gibt 5 Klassen an der Schule und ca. 200 Schülerinnen. Ich bin in der 4. Klasse mit 17 anderen Mädchen. Das heißt die ganze Jahrgangsstufe besteht aus nur 18 Mädchen!! :D

5 dieser 8 Räume sind also Klassenzimmer. Dann gibt es noch einen Computerraum, ein Lehrerzimmer und die Toilette. Wenn man in die Schule reinkommt und geradeaus geht, gibt es noch das Sekretariat und eine kleine Bücherei. 

Eine sehr nette Nonne die auch gut Englisch sprechen kann, hat mir alles gezeigt und nach 5 min waren wir durch mit der Führung und ich kannte die ganze Schule :D

Die Schülerinnen tragen alle Schuluniform. Es gibt einen grauen Rock und ein einheitlicher Pullover aber das hat kaum jemand an. Es gibt nämlich noch das Sport Outfit. Eine weinrote Jogginghose mit einer weinroten Trainingsjacke :D 

Die Nonne hat mich mit meinen Klassenkameradinnen bekannt gemacht und alle haben sich sehr gefreut und haben mir viele Fragen gestellt. Sie geben sich sehr viel Mühe, auch wenn nur wenige Englisch sprechen können und dann auch nicht so gut. 

Als es um 8 Uhr geklingelt hat haben sich alle in Reihen in der großen Halle aufgestellt. Der fünfte Jahrgang ganz hinten und der erste ganz vorne. Dann wurden Kirchenlieder gesungen und gebetet. Als alles vorbei war, nach ungefähr 10 min. sind alle in ihre Klassen gegangen.

In der ersten Stunde hatten wir Sport und das war gleich ein Erlebnis! Die Lehrerin ist in den Klassenraum gekommen und alle Schülerinnen stehen. Dann wird ein Gebet gesprochen und man kann sich wieder setzen. Das ist bei jedem Lehrer so und jeder Lehrer hat glaube ich sein eigenes Gebet das er spricht. 

Für den Sport Unterricht haben wir das Schulgelände verlassen und mussten erstmal 5 min zum ,,Sportplatz" laufen. Über einen kaputten Stacheldrahtzaun, über kleine Gräben und durch einen Zaun, natürlich begleitet von zwei oder drei Streunern geht es über den Acker :D Das Sportgelände selber ist auch ein Acker und die Mädchen mussten heute sprinten. Ich hatte ja noch kein Sportzeug dabei und habe deshalb zugeguckt. Es wird sich auch übrigens nicht umgezogen, denn die Schülerinnen haben ja schon die Sport Schuluniform an.

Nach der Stunde ging es dann wieder zurück über den Acker zur Schule. Geografía stand an und Erdkunde ist sowieso mein Lieblingsfach :) Ich verstehe ja so gut wie gar nichts aber wir mussten eine Europakarte farblich markieren und da konnte ich dann auch was machen.

Dann hatten wir Pause. In der Pause stellen sich alle wieder in Reihen auf (mit einem freien Gang in der Mitte). Diesmal aber mit dem Rücken zum Eingang. Es wird gebetet und irgendwann kommt die Nonne mit einem Gefäß in dem die weißen Plätchen sind (Ich kenne mich überhaupt nicht damit aus). Jedenfalls wird dann gesungen und jedes Mädchen kann nach vorne gehen und sein Plätchen essen. Wenn alle 200 Schülerinnen fertig sind, drehen sich alle zu der Maria Statue und es wird wieder gesungen. Das ganze dauert knapp 10 min. Dann hat man noch ein paar Minuten Zeit und der Unterricht geht weiter.

Alle die Bescheid wissen werden jetzt sehr lachen wenn sie hören das ich in der dritten Stunde Latein hatte -.- Ich hatte 5 Jahre Latein und habe mich sehr gefreut, dass ich das jetzt endlich los bin... Tja jetzt bin ich auf einer katholischen Mädchenschule und da wird halt auch Latein unterrichtet :D

In der letzten Stunde hatten wir ein Fach, bei dem ich nicht verstanden habe was es ist :D Meine Gastmutter hat mich dann auch bald abgeholt und mein erster Schultag in Argentinien war vorbei.

Die Mädchen sind alle sehr nett und haben viele Fragen gestellt. Die Klassengemeinschaft scheint auch sehr gut zu sein und ich bin gespannt was mich in den nächsten Tagen erwartet!

Eure Sarah :)

Heute habe ich erstmal schön ausgeschlafen. Obwohl ich bis 10 Uhr geschlafen habe, waren alle, bis auf meine Gastmutter noch im Bett. Mein erstes argentinisches Frühstück stand bevor :) 

Es gab sehr leckeres selbstgebackenes Weißbrot. Aufstriche sind z.B. Butter mit Marmelade. In Deutschland mag ich keine Marmelade, aber selbstgemachte Aprikosen und Birnen Marmelade aus Argentinien ist wirklich sehr lecker! 

Meine Gastfamilie gibt mir sehr viel zum probieren und alles ist wirklich sehr lecker. Wichtige Wörter sind dann ,,muy rico" (sehr lecker). 

Am Mittag hat mir meine Gastmutter dann die Schule erklärt. Staatliche Schulen sind hier sehr schlecht, deshalb gehen meine Geschwister alle auf eine Privatschule. Die Schule heißt Maristas und ist wohl sehr teuer. Meine Gastfamilie müsste für mich das Schulgeld bezahlen und da verstehe ich natürlich, dass ich nicht auf diese Schule gehe.

Außerdem gehe ich gar nicht mehr viel zur Schule. Wegen Treffen von Rotary oder anderen Dingen gehe ich nur noch ungefähr 2 Monate zur Schule. Denn im Dezember sind ja schon Sommerferien :D

Ich werde also auf die ,,Isabel la Católica" gehen. Es ist eine katholische Mädchenschule... So hatte ich mir das nicht vorgestellt :D Aber meine Gastmutter meint das dort mehr Mädchen englisch sprechen können als auf der Maristas. Außerdem sollen die Nonnen und die Schülerinnen sehr nett sein. 

Meine Gastmutter ist ja Englisch Lehrerin und sie unterrichtet auch manchmal an meiner Schule. Als sie letztens dort war, haben die Mädchen gefragt, wo ich denn bleibe. Sie meint die ganze Schule wartet auf mich :D

Mittags gab es dann mein erstes Asado (grillen). Im Garten steht ein riesiger Ofen in dem das Fleisch gebraten wird. Außerdem gibt es noch Kartoffeln die warm gemacht werden. Es gab sehr viel Fleisch und es hat lange gedauert bis das fertig zubereitet war. 

Zum Asado gibt es noch ein bisschen Salat, aber das wichtigste ist das Fleisch. Ich habe ja schon leckeres Fleisch in Deutschland gegessen, aber das hier in Argentinien übertrifft alles!! Es gab auch Blutwurst, aber die probiere ich vielleicht beim nächsten Mal... :D

Um 17 Uhr ungefähr haben wir dann noch einen kleinen Ausflug gemacht. Mein Gastvater, meine Gastmutter, Santiago, Camila und ich fuhren ca. 45 min mit dem Pickup in die Berge. Von San Rafael aus kann man die Berge schon sehen, sogar aus meinem Zimmerfenster :)

Wir sind zum Rio Diamante gefahren, einem Fluss, der als See in den Bergen mündet. Es war wirklich sehr schön da. Viele argentinische Familien waren da und haben einfach den Abend mit einem Mate genossen. Alle haben mich angeguckt, wahrscheinlich weil ich rote Haare habe :D Ich habe mit meiner Gastmutter darüber gesprochen und es gibt in Argentinien nur dunkelbraunhaarige mit braunen oder selten auch grünen Augen. Ich bin hier mit roten Haaren und blauen Augen also sehr auffällig :D

Mein Gastvater hat mir erzählt, dass man in dem See schwimmen, fischen und tauchen kann. Es gibt sogar ein Seil, quer über den See gespannt, um sich rüber zu schwingen :D Jetzt sitzt man aber nur in Jacken da, weil es ja Winter ist. 

Wir sind auch bald wieder gefahren, weil es Abends sehr schnell kalt wird. Meine Familie ist dann um 20 Uhr noch in die Kirche gegangen. Ich wollte wirklich gerne mitkommen, aber ich war einfach zu müde. 

Ich gehe jetzt schlafen,  denn morgen ist ja mein erster Schultag :)

 Als wir dann in Buenos Aires angekommen sind mussten wir natürlich erstmal einreisen. Nach langem warten in der Schlange für die Nicht-Argentinier und Nicht-Südamerikaner sind wir einzeln dorthin gegangen. Es wurde ein Foto gemacht und der Fingerabdruck gescannt. Ich bin echt froh das wir 18 Austauschschüler waren und ich nicht alleine reisen musste. Wir waren eine echt super Truppe, finde ich und wir sind auch auf dem großen Flughafen in Buenos Aires immer zusammen in einer Gruppe geblieben :)

Ein paar von uns wurden schon am Flughafen von ihren Gastfamilien abgeholt. Die Familien hatten Willkommens Plakate dabei und haben ihren jeweiligen Austauschschüler sehr herzlich mit einer Umarmung begrüßt. Die anderen und ich mussten jetzt zum anderen Flughafen in Buenos Aires fahren, nämlich zum nationalen.

Zwei Rotarier aus Buneos Aires haben uns abgeholt und sich um alles gekümmert. Pablo und sein Vater (ich schätze sie waren um die 30 und 50 Jahre alt), waren sehr sehr nett und konnten gut Englisch sprechen. Jetzt kommt schon mal die erste große Story die wir in Argentinien erlebt haben:

Unsere Koffer wurden also in dem Kleinbus verladen. Die beiden Rotarier haben das gemacht und ein anderer Mann. Ich glaube wir dachten alle er wäre der Busfahrer... Für den Transport sollten wir 75 Euro passend und in bar mitbringen. Dieser Mann, von dem wir glaubten er wäre der Busfahrer kam in den Bus und hat nach Geld gefragt. Wir alle dachten, dass wir ihm das Geld für den Transport geben sollen. Ich hab also auch mein Geld rausgeholt und ein Mädchen hat es schon abgegeben. Der Mann íst damit rausgegangen... Pablo der Rotarier hat gefragt ob ihm jemand Geld gegeben hat und das Mädchen hat natürlich gesagt das sie die 75 Euro abgegeben hat. ,,75 Euro?!?!??'' Er ist sofort rausgerannt um den Mann zu finden. Der wollte nämlich nur Trinkgeld für das Kofferverladen haben und hat dann natürlich einen schönen Lohn bekommen. Wir Austauschschüler waren ziemlich geschockt und das Mädchen war natürlich total fertig. Pablo hat den Mann in unseren Bus ,,gezerrt'' und nach einer kleinen Disskusion auf Englisch und Spanisch hat er dann zugegeben, dass er das Geld hat und es dem Mädchen zurückgegeben. Pablo und sein Vater haben ihn auf Spanisch angeschrien und aus dem Bus befördert.

Zum Glück hatte dieses Erlebnis ein gutes Ende und Pablo hat uns danach ganz locker erklärt, dass das normal ist in Argentinien :D Auf der Fahrt hat uns Pablo noch sehr viel erklärt über Buenos Aires. Unter anderem sind wir am Wasser vorbeigefahren und alle dachten das es ein Meer ist. Es ist aber ein riesiger Fluss und das war irgendwie ein komisches Gefühl, aber sehr beeindruckend!

Das Einchecken im nationalen Flughafen hat auch sehr gut geklappt. Ich war die mit dem ersten Weiterflug und Johannes und Alicia sind 20 min. nach mir geflogen. Also konnten wir zusammen auf das Boarding warten. Erstmal wollten wir eine Kleinigkeit essen. Doch was haben wir dann entdeckt!? Ein Hard Rock Cafe mit Shop. Ein Hard Rock Cafe mitten im nationalen Flughafen von Buenos Aires :D Ich sammel T-Shirts aus allen Städten mit Hard Rock Cafe und deshalb habe ich mich sehr gefreut. Alicia und ich haben dann auch direkt zugeschlagen, weil wir ja nicht wissen ob wir nochmal nach Buenos Aires kommen.

Beim warten auf das Boarding mit Croissant und Pepsi haben wir noch zwei Kanadierinnen getroffen. Die Blazer sind echt hilfreich um andere Austauschschüler zu finden! Die 4 sind zusammen geflogen und für mich ging die Reise alleine weiter. Ich muss euch aber noch erklären was das mit den Blazern auf sich hat:

Jeder Rotary Austauschschüler auf der ganzen Welt besitzt einen Blazer, um ihn bei Veranstaltungen von Rotary oder auf dem Flug zu tragen. Normalerweise ist er dunkelblau, Kanada hat aber z.B. rote und Australien grüne. An diese Blazer steckt sich jeder Austauschschüler Pins, Anstecker oder Aufnäher. Man tauscht dann diese Pins mit Anderen, die man während seines Jahres trifft und hat so eine schöne Erinnerung und Pins aus den verschiedensten Ländern an seinem Blazer.

Die weniger als 2 Stunden Flug gingen sehr schnell vorbei und schwups war ich schon in San Rafael. Aus dem Flugzeug konnte man schon die Anden sehen und ich habe eine Art heiße Quellen gesehen!? Das war sehr komisch denn aus der Erde stieg einfach Rauch aus und da war Lava!! :D

Am Flughafen (er war sehr sehr klein) musste ich dann kurz auf meinen Koffer warten und dann hat mich meine Gastfamilie begrüßt. Der Präsident des Rotary Clubs San Rafael, mein Counselor, mein Gastvater, meine Gastmutter, mein Bruder Facundo, meine Schwester Camila, meine Cousine Paz und mein Bruder Santiago haben mich dort sehr herzlich empfangen. ,,Bienvenido Sarah" stand auf dem Plakat, dass Paz und Camila gehalten haben.

Wir verabschiedeten uns von den beiden Rotariern und fuhren mit den beiden Autos nach Hause. Dort angekommen sind einfach alle reingegangen und mir wurde erklärt, dass man die Schuhe nicht auszieht. Paz und Camila haben mir dann das Haus gezeigt. 

Die meisten Räume sind im Erdgeschoss. Nur ein Bad, Camilas Zimmer und mein Zimmer sind in der 1. Etage. Mein Zimmer ist sehr schön und dort hängt noch ein Willkommens Plakat. Auf der linken Seite des Zimmers steht mein Bett und rechts steht noch ein anderes. Meine Gastschwester Jimena studiert in San Juan und wenn sie mal kommt, wird sie bei Camila schlafen und Camila bei mir. 

Ich habe dann ein bisschen ausgepackt und dann gab es Essen. Empanadas! Empanadas sind gefüllte Teigtaschen, natürlich typisch argentinisch. Die sind schon mal sehr lecker!! 

Ich bin dann auch bald schlafen gegangen und mein erster Nachmittag/ Abend in Argentinien war vorbei...

Mein erster Eintrag aus Argentinien, unglaublich! Am besten ich fange einfach von vorne an:

Am Freitag Mittag sind mein Vater, meine Mutter, mein Bruder und ich zum Frankfurter Flughafen gefahren. Als wir dort angekommen sind habe ich sofort meinen Koffer abgegeben. Ich hatte ein bisschen Schiss weil ich 24 statt den erlaubten 23 kg hatte, aber alles ist gut gegangen. Danach haben wir uns noch ein bisschen umgeschaut und gewartet bis ich wirklich einchecken konnte... Als es dann soweit war, hatten wir uns schon mit mehreren anderen Austauschschülern und deren Familien versammelt. Als der wirkliche Abschied kam, ging jemand mit einer großen Packung Taschentücher durch die Reihen :D Meine Familie war sehr tapfer und wir haben uns relativ schnell verabschiedet. Für mich persönlich war es das Beste, eine lange Umarmung für jeden und dann geht es los durch die Sicherheitskontrolle, anstatt es noch sehr in die Länge zu ziehen.

Das Personal an der Sicherheitskontrolle war sehr nett und alles hat gut geklappt. Vor dem Boarding haben wir uns dann zusammen versammelt. Wir, dass sind 17 andere Rotary Austauschschüler und ich. Nachdem wir noch ein bisschen warten mussten ging es dann endlich ins Flugzeug. Ich hatte einen Fensterplatz, was wirklich von Vorteil ist (ich hab den Platz zugewiesen bekommen). Wenn man schlafen will, kann man sich ans Fenster lehnen und man hat natürlich eine sehr schöne Aussicht.

Wir Austauschschüler saßen alle in einem Block. Neben mir saß Johannes und daneben Eva und auch wenn ich die beiden vorher nicht kannte, lernte man sich auf einem 14 Stunden Flug gut kennen :D

Der Flug war mein erster Langstreckenflug und ich wusste gar nicht was auf mich zukommt in Sachen Essen oder dem Fernseher vor mir :D Zum Glück hatte ich einen echten Experten neben mir sitzen, denn Johannes ist unter anderem schon mal nach Südafrika geflogen. Wir sind hauptsächlich über Wasser geflogen, aber am Anfang natürlich über Frankreich und Spanien. Da ich um 22:05 Uhr gestartet bin, sind wir schon im Dunkeln losgeflogen. Ich glaube aber, dass das vielleicht noch schöner ist als wenn es hell ist. Wir hatten total klare Sicht und sind direkt über Paris geflogen. Ich war noch die da, aber jetzt habe ich den Eiffelturm schon von oben im Dunkeln gesehen :D

Nach ca. 2 Stunden gab es Essen, das mehr oder weniger geschmeckt hat, aber es hat seinen Sinn erfüllt :D Danach haben wir warme Desinfektionstücher gereicht bekommen, was sehr angenehm war. Getränke gab es dauernd und man konnte auch mehrere auf einmal nehmen. Nach 3 Folgen Modern Family habe ich dann auch versucht zu schlafen, denn das Licht wurde bereits ausgemacht.

Ich hab erstaunlich gut im Flugzeug geschlafen und wenn ich mal wach war, habe ich die Fluginfo abgerufen, wo wir gerade sind. Das Licht im Flugzeug war die ganze Zeit aus und alle haben geschlafen, sodass ich mein Abschiedsbuch erst am nächsten Morgen lesen konnte. Ich möchte mich bei allen bedanken die dort reingeschrieben haben, ihr habt euch alle sehr viel Mühe gegeben und wart sehr kreativ. Vielen vielen Dank!!

Wir sind wegen der Zeitumstellung auch in Buenos Aires im Dunkeln gelandet. Ich glaube ich habe kaum etwas schöneres gesehen als Buenos Aires von oben im Dunkeln :D Diese Stadt ist riesig, wirklich sehr sehr groß und der Blick aus dem Flugzeug war atemberaubend.

Es ist sehr schwierig so viele Eindrücke in einem Text zusammenzufassen, deshalb ist dieser Eintrag nur über den Flug. Ich hoffe ich komme bald dazu mehr zu schreiben!!

Eure Sarah :)

Heute war mein letzter richtiger Tag in Deutschland, bevor ich dann morgen fliege. Ich hab ihn mir ehrlich gesagt schlimmer vorgestellt, kann aber auch nicht beschreiben wie genau :D Es war ein sehr schöner letzter Tag mit meiner Familie. Morgens haben wir den Koffer gepackt und ich dachte: ,,Ach ich hab ja gar nicht so viele Sachen, das passt alles gut darein und das Gewicht wird auch stimmen." Als wir den Koffer dann aber gewogen haben waren es doch 24 kg. Leider sind nur 23 kg erlaubt, wenn man kein Übergepäck bezahlen möchte :D Nach langem hin und her mit aussortieren und und, sind wir jetzt glaub ich bei genau 23 kg und ich hoffe einfach das alles gut geht morgen beim einchecken.

Als mein Bruder aus der Schule gekommen ist sind wir Minigolf spielen gegangen, dann waren wir essen und danach sind wir noch zu meiner Lieblingseisdiele gefahren. Ich hab also das Essen in Deutschland nochmal voll ausgekostet. 

Ich möchte mich nochmal bei allen bedanken die mich bei den Vorbereitungen für mein Auslandsjahr unterstützt haben, Familie wie auch Freunde. Mir ist der Abschied von euch sehr schwer gefallen und ich werde euch sehr vermissen!! Aber ich gehe trotzdem mit voller Vorfreude in mein Auslandsjahr und freue mich, dass ihr mich über meinen Blog begleitet. Eine bessere Unterstützung hätte ich nicht haben können, vielen vielen Dank!! 

Ein besonderer Dank gilt natürlich meinen Eltern und meinem Bruder!

Jetzt genieße ich noch meinen letzten Abend zusammen mit meiner Familie vor dem Fernseher, denn mein Verein Borussia Dortmund muss in der Europa League ran.

Ihr hört dann bald von mir aus Argentinien

Adiós Amigos eure Sarah

Wow jetzt ist es nur noch genau eine Woche bis zu meinem Abflug. Die letzte Zeit ging echt schnell rum... In den letzten Monaten hab ich mich jeden Tag darüber gefreut und die Tage und Stunden abgezählt bis es endlich soweit ist. Ich wusste das es so sein wird, aber realisieren konnte ich das nicht. Jetzt wo ich wirklich nur noch ein paar restliche Tage in Deutschland habe denke ich schon ganz anders darüber nach. Ich mache mir Gedanken über die Verabschiedung von Freunden und Familie und und und... Aber am Ende überwiegt die Vorfreude doch, wenn ich daran denke fast ein ganzes Jahr auf dem südamerikanischen Kontinent leben zu dürfen. 

Gestern waren meine Eltern und ich in Bonn, um mein Visum im Argentinischen Konsulat zu beantragen. Ich hab es mir ganz anders vorgestellt und hatte ein bisschen Respekt davor. Aber es war überhaupt nicht schlimm :D Die Frau die unsere Sachen bearbeitet hat und auch die Konsulin die hinterher mit ihrer Unterschrift das Visum bestätigt hat, waren total nett. Besonders gefreut hat es mich, dass sie mir gesagt haben das ich großes Glück hätte nach San Rafael zu kommen. ,,Die Landschaft dort sieht aus wie ein heiliger Ort ohne Menschen.'' Danach war ich ziemlich glücklich mein Visum zu haben und in so eine schöne Stadt zu kommen :)

Ich schreibe seit ein paar Wochen schon mit einem Rotary Austauschschüler, der ebenfalls nach San Rafael kommt. Paul kommt aus Wien in Österreich und ist bereits heute geflogen. Gestern haben wir dann noch den dritten im Bunde gefunden :D Cornelius kommt aus Belgien und fliegt am 28. August nach San Rafael.

Das Prinzip bei Rotary ist es ca. alle 3 Monate die Gastfamilie zu wechseln. Ich finde es eigentlich ganz gut, denn so lernt man verschiedene argentinische Lebensweisen kennen und bezieht es nicht nur auf eine Familie. Deshalb sind noch Paul und Cornelius in meiner Stadt mit denen ich dann die Gastfamilien wechseln werde. Die Schule wird dabei nicht gewechselt, damit man nicht komplett aus dem Leben gerissen wird, an das man sich gerade erst gewöhnt hat.

Die letzten Tage ín Deutschland werde ich noch mit Freunden und Familie genießen, bevor ich nächsten Freitag in den Flieger steige und meine große Reise beginnt, auf die ich schon so lange warte.

¡Hasta luego!

Eure Sarah :)

Herzlich Willkommen zu meinem ersten Blogeintrag. Es sind jetzt noch zwei Wochen bis zu meinem Abflug und langsam werde ich auch nervöser. Ich werde am Freitag den 21. August vom Frankfurter Flughafen mit ca. 18 anderen Rotary Austauschschülern aus ganz Deutschland nach Buenos Aires fliegen. Von da aus fliegen die meisten noch weiter in andere argentinische Städte, oder werden direkt in Buenos Aires abgeholt. Für mich geht es noch 2 Stunden weiter nach San Rafael. Dafür mus ich aber quer durch die Stadt noch vom internationalen zum nationalen Flughafen wechseln. Zum Glück werde ich ja nicht alleine sein und alles wird gut von Rotary organisiert.

Gestern kam eine Mail von dem Rotary Club Präsidenten in San Rafael. Er hat mir geschrieben das er, mein Counselor und meine Gastfamilie mich vom Flughafen abholen werden. Das freut mich sehr!!

Jeder der an dem Rotary Austausch teilnimmt sollte einen Counselor zugeteilt bekommen, der oder die sich um dich kümmert wenn du Probleme hast oder Fragen.

Meine Gastfamilie macht einen super Eindruck und ich kann es gar nicht mehr erwarten sie endlich richtig kennenzulernen. Ich habe bereits im Februar eine Nachricht von meinem Gastbruder Facundo bekommen. Er war jetzt ein Jahr mit Rotary in Österreich und wurde dort 19 Jahre alt. Ich bin sehr froh das er mir in den ersten Wochen helfen kann, dadurch das er deutsch spricht. Auch mit meiner Gastschwester Camila und meiner Gastcousine Paz schreibe ich schon länger über WhatsApp. Meine Gasteltern haben noch eine 20 jährige Tochter. Jimena studiert allerdings in San Juan und wohnt nicht mehr im Haus. Mein kleiner Gastbruder Santiago ist 4 Jahre alt und scheint sich auch schon sehr auf mich zu freuen.

Die Gastgeschenke sind schon eingekauft und eingepackt und der Koffer steht bereit zum packen.

¡Hasta luego! (Bis bald)

Eure Sarah