Buenos Aires und Ankunft in meiner Gastfamilie

22Aug2015

 Als wir dann in Buenos Aires angekommen sind mussten wir natürlich erstmal einreisen. Nach langem warten in der Schlange für die Nicht-Argentinier und Nicht-Südamerikaner sind wir einzeln dorthin gegangen. Es wurde ein Foto gemacht und der Fingerabdruck gescannt. Ich bin echt froh das wir 18 Austauschschüler waren und ich nicht alleine reisen musste. Wir waren eine echt super Truppe, finde ich und wir sind auch auf dem großen Flughafen in Buenos Aires immer zusammen in einer Gruppe geblieben :)

Ein paar von uns wurden schon am Flughafen von ihren Gastfamilien abgeholt. Die Familien hatten Willkommens Plakate dabei und haben ihren jeweiligen Austauschschüler sehr herzlich mit einer Umarmung begrüßt. Die anderen und ich mussten jetzt zum anderen Flughafen in Buenos Aires fahren, nämlich zum nationalen.

Zwei Rotarier aus Buneos Aires haben uns abgeholt und sich um alles gekümmert. Pablo und sein Vater (ich schätze sie waren um die 30 und 50 Jahre alt), waren sehr sehr nett und konnten gut Englisch sprechen. Jetzt kommt schon mal die erste große Story die wir in Argentinien erlebt haben:

Unsere Koffer wurden also in dem Kleinbus verladen. Die beiden Rotarier haben das gemacht und ein anderer Mann. Ich glaube wir dachten alle er wäre der Busfahrer... Für den Transport sollten wir 75 Euro passend und in bar mitbringen. Dieser Mann, von dem wir glaubten er wäre der Busfahrer kam in den Bus und hat nach Geld gefragt. Wir alle dachten, dass wir ihm das Geld für den Transport geben sollen. Ich hab also auch mein Geld rausgeholt und ein Mädchen hat es schon abgegeben. Der Mann íst damit rausgegangen... Pablo der Rotarier hat gefragt ob ihm jemand Geld gegeben hat und das Mädchen hat natürlich gesagt das sie die 75 Euro abgegeben hat. ,,75 Euro?!?!??'' Er ist sofort rausgerannt um den Mann zu finden. Der wollte nämlich nur Trinkgeld für das Kofferverladen haben und hat dann natürlich einen schönen Lohn bekommen. Wir Austauschschüler waren ziemlich geschockt und das Mädchen war natürlich total fertig. Pablo hat den Mann in unseren Bus ,,gezerrt'' und nach einer kleinen Disskusion auf Englisch und Spanisch hat er dann zugegeben, dass er das Geld hat und es dem Mädchen zurückgegeben. Pablo und sein Vater haben ihn auf Spanisch angeschrien und aus dem Bus befördert.

Zum Glück hatte dieses Erlebnis ein gutes Ende und Pablo hat uns danach ganz locker erklärt, dass das normal ist in Argentinien :D Auf der Fahrt hat uns Pablo noch sehr viel erklärt über Buenos Aires. Unter anderem sind wir am Wasser vorbeigefahren und alle dachten das es ein Meer ist. Es ist aber ein riesiger Fluss und das war irgendwie ein komisches Gefühl, aber sehr beeindruckend!

Das Einchecken im nationalen Flughafen hat auch sehr gut geklappt. Ich war die mit dem ersten Weiterflug und Johannes und Alicia sind 20 min. nach mir geflogen. Also konnten wir zusammen auf das Boarding warten. Erstmal wollten wir eine Kleinigkeit essen. Doch was haben wir dann entdeckt!? Ein Hard Rock Cafe mit Shop. Ein Hard Rock Cafe mitten im nationalen Flughafen von Buenos Aires :D Ich sammel T-Shirts aus allen Städten mit Hard Rock Cafe und deshalb habe ich mich sehr gefreut. Alicia und ich haben dann auch direkt zugeschlagen, weil wir ja nicht wissen ob wir nochmal nach Buenos Aires kommen.

Beim warten auf das Boarding mit Croissant und Pepsi haben wir noch zwei Kanadierinnen getroffen. Die Blazer sind echt hilfreich um andere Austauschschüler zu finden! Die 4 sind zusammen geflogen und für mich ging die Reise alleine weiter. Ich muss euch aber noch erklären was das mit den Blazern auf sich hat:

Jeder Rotary Austauschschüler auf der ganzen Welt besitzt einen Blazer, um ihn bei Veranstaltungen von Rotary oder auf dem Flug zu tragen. Normalerweise ist er dunkelblau, Kanada hat aber z.B. rote und Australien grüne. An diese Blazer steckt sich jeder Austauschschüler Pins, Anstecker oder Aufnäher. Man tauscht dann diese Pins mit Anderen, die man während seines Jahres trifft und hat so eine schöne Erinnerung und Pins aus den verschiedensten Ländern an seinem Blazer.

Die weniger als 2 Stunden Flug gingen sehr schnell vorbei und schwups war ich schon in San Rafael. Aus dem Flugzeug konnte man schon die Anden sehen und ich habe eine Art heiße Quellen gesehen!? Das war sehr komisch denn aus der Erde stieg einfach Rauch aus und da war Lava!! :D

Am Flughafen (er war sehr sehr klein) musste ich dann kurz auf meinen Koffer warten und dann hat mich meine Gastfamilie begrüßt. Der Präsident des Rotary Clubs San Rafael, mein Counselor, mein Gastvater, meine Gastmutter, mein Bruder Facundo, meine Schwester Camila, meine Cousine Paz und mein Bruder Santiago haben mich dort sehr herzlich empfangen. ,,Bienvenido Sarah" stand auf dem Plakat, dass Paz und Camila gehalten haben.

Wir verabschiedeten uns von den beiden Rotariern und fuhren mit den beiden Autos nach Hause. Dort angekommen sind einfach alle reingegangen und mir wurde erklärt, dass man die Schuhe nicht auszieht. Paz und Camila haben mir dann das Haus gezeigt. 

Die meisten Räume sind im Erdgeschoss. Nur ein Bad, Camilas Zimmer und mein Zimmer sind in der 1. Etage. Mein Zimmer ist sehr schön und dort hängt noch ein Willkommens Plakat. Auf der linken Seite des Zimmers steht mein Bett und rechts steht noch ein anderes. Meine Gastschwester Jimena studiert in San Juan und wenn sie mal kommt, wird sie bei Camila schlafen und Camila bei mir. 

Ich habe dann ein bisschen ausgepackt und dann gab es Essen. Empanadas! Empanadas sind gefüllte Teigtaschen, natürlich typisch argentinisch. Die sind schon mal sehr lecker!! 

Ich bin dann auch bald schlafen gegangen und mein erster Nachmittag/ Abend in Argentinien war vorbei...

Das Meer, dass aber ein Fluss ist